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Es werden Posts vom April, 2018 angezeigt.

Meine 5 Minuten gehen diese Woche an... man.

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...oder warum wir es uns in der Sprache manchmal echt zu leicht machen "Man könnte ja mal..." Na, wer fühlt sich angegriffen? Würde mich auf jeden Fall nicht wundern, denn die eigentliche Botschaft ist: Du könntest mal. Und zwar nicht erst übermorgen, sondern bitte vorgestern. Aber wer sagt das schon? Stattdessen lamentieren wir und drücken uns mit diesem kleinen Wort vor großen Worten. Man gehört deshalb zu den Worten, die mir schon ganz zu Beginn meines Volontariats abgewöhnt wurden. Denn: Es ist ein Stellvertreter-Wort. Einzig und alleine wenn die Masse angesprochen wird, ist es erlaubt. Also im Sinne von: Man möchte alle ansprechen. Trotzdem verwenden wir dieses Wort im Alltag wirklich häufig, weil es die Dinge leichter macht. Zum Beispiel wenn wir eben jemandem gerade unsere Meinung sagen, dabei keinen Stress provozieren wollen. Also eben: "Man sollte mehr darauf achten, dass..." Nein, nicht jemand. Du. Aber weil diese Formulierung so schön schwammig ist, l

Meine Ode an... Berlin!

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...oder wie ich unsere Hauptstadt wieder lieben gelernt habe Aussicht vom Bundeskanzleramt auf den Potsdamer Platz Meine erste Berlin-Fahrt habe ich mir erschlichen. Damals war ich zwölf Jahre alt und meine Eltern feierten silberne Hochzeit. Also kamen mein Bruder und ich auf die (tatsächlich) glorreiche Idee, ihnen einen Wochenendtrip in die Hauptstadt zu schenken. Sie unternahmen solche Reisen selten, deshalb sollten sie sich das einfach mal gönnen. Faktisch sah das dann so aus: Mein Bruder - zwölf Jahre älter und schon im Job - zahlte 90 Prozent und ich junger Pimpf zehn Prozent. Nun gut, logisch. Als dann aber die Fahrt vor der Tür stand, stand plötzlich die Frage im Raum, wo denn die kleine Mareike unterkommt. Hätte ich Größe gehabt, hätte ich gesagt, dass ich die vier Tage alleine klar komme. Oder bei meinen Großeltern bleiben. Aber nö, ich wollte mit. Und meine Eltern sagten guten Gewissens zu (was übrigens für eine ziemlich krasse Familienkrise sorgte, schließlich hatte i